Stephen Hawking hat sich sehr klar gegen die arrogante Haltung der Europäischen Bildungselite ausgesprochen. In einem Guardian Artikel, der Anfang Dezember erschienen ist, warnt er, dass ihr gewohnheitsgemäßer Bildungsdünkel zur politischen Marginalisierung der Intellektuellen führen kann.
Für Hawking stellt der BREXIT, sowie der Ausgang der USA Wahlen, eine bewusste Ablehnung der gebildeten Oberschicht dar. Letztendlich sind sie es, die den technologischen Fortschritt vorantreiben und damit weltweit die Arbeitsplätze der Geringqualifizierten zerstören.
Dazu kommt die Tatsache, dass dank der Informationsrevolution ein paar Menschen mit Hilfe des Internets riesige Unternehmen aufbauen können, ohne neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dies mag für die Wirtschaft gut sein, aber für das soziale Gefüge ist es Gift. Millionen Menschen weltweit, die nicht der schmalen Sparte der Erfolgreichen angehören, werden nicht nur ärmer. Sie verlieren durch den Arbeitsmarktwandel auch die die grundsätzliche Fähigkeit für ihren eigenen Unterhalt zu sorgen.
Soziale Maßnahmen zur „Nachbesserung“ der gesellschaftlichen Misere gehen an dem Kern der ungleichen Entwicklung vorbei. Während die „cleveren Reichen“ reicher werden, schauen die zunehmend „dummen Armen“ über Facebook und Twitter zu.
Die Menschheit verfügt inzwischen über das Wissen und die Technologie, den Planeten zu zerstören. Aber sie hat noch nicht die Fähigkeit entwickelt, ihm zu entkommen.
Letztendlich sind wir nach wie vor auf eine gemeinsame Lösung angewiesen. Hawking, der ewige Optimist, glaubt, dass wir dazu fähig sind. Grundbildung spielt da eine wichtige Rolle. Aber ohne Augenhöhe mit unseren verarmten, abgehängten oder bildungsfernen Mitbürgern geht es nicht.
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